Was sind die Unterschiede zwischen Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie (TP) und Psychoanalyse (PA)?

Die Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie (TP) und die Psychoanalyse (PA) sind beide tiefenpsychologische Ansätze, aber sie unterscheiden sich in mehreren wesentlichen Punkten:

1. Theoretische Grundlagen:

  • Psychoanalyse (PA): Gegründet von Sigmund Freud, legt die Psychoanalyse großen Wert auf die Untersuchung des Unbewussten, die frühkindlichen Erfahrungen und die Entwicklung innerer Konflikte. Sie betrachtet psychische Störungen als Ausdruck unbewusster Konflikte, die oft in der Kindheit entstanden sind.
  • Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie (TP): Diese Therapieform basiert ebenfalls auf psychoanalytischen Theorien, legt aber weniger Gewicht auf die umfassende Exploration des Unbewussten und konzentriert sich mehr auf aktuelle Konflikte und Probleme, die aus unbewussten Prozessen resultieren.

2. Behandlungsdauer und -intensität:

  • Psychoanalyse (PA): Typischerweise handelt es sich um eine Langzeittherapie, die mehrere Jahre dauern kann. Sitzungen finden oft mehrmals wöchentlich statt. Die klassische Analyse erfolgt im Liegen, wobei der Analysand frei assoziiert und der Analytiker überwiegend zuhörend interveniert.
  • Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie (TP): Diese Therapieform ist kürzer und weniger intensiv als die Psychoanalyse. Sitzungen finden in der Regel einmal pro Woche statt und die Therapie dauert meist mehrere Monate bis einige Jahre. Der Patient sitzt dabei üblicherweise dem Therapeuten gegenüber.

3. Fokus und Methode:

  • Psychoanalyse (PA): Der Fokus liegt auf der freien Assoziation, Traumdeutung und der detaillierten Untersuchung der Übertragung und Gegenübertragung. Ziel ist es, unbewusste Konflikte aufzudecken und zu bearbeiten.
  • Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie (TP): Diese Methode konzentriert sich auf aktuelle Konflikte und deren unbewusste Ursprünge. Der Therapeut ist aktiver und lenkt die Aufmerksamkeit des Patienten auf bestimmte Themen und Konflikte, um eine Lösung zu finden. Die Arbeit mit Übertragung und Gegenübertragung ist ebenfalls wichtig, aber weniger intensiv als in der Psychoanalyse.

4. Anwendungsbereich:

  • Psychoanalyse (PA): Wird oft bei komplexen und langwierigen psychischen Störungen angewendet, bei denen eine tiefgehende Bearbeitung der inneren Konflikte notwendig ist.
  • Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie (TP): Eignet sich für ein breiteres Spektrum von psychischen Problemen, einschließlich akuter und chronischer Störungen, bei denen ein gezielterer und kürzerer Therapieansatz ausreicht.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Psychoanalyse tiefgehender und langwieriger ist, während die Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie auf eine kürzere, fokussierte Behandlung aktueller Probleme abzielt. Beide Ansätze basieren jedoch auf den gleichen theoretischen Grundlagen der

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